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CI-Nutzerin Veronika

Erfahrungsbericht: Cochlea-Implantat bei einseitiger Ertaubung

Patientenerfahrung

Die Geschichte einer CI-Nutzerin, welche im Kindesalter nach einer Virusinfektion einseitig ertaubte. Über ihren Weg zurück in die Welt des (wieder)Hörens und ihre Leidenschaft zur Musik.

Veronika, eine gebürtige Oberösterreicherin, ertaubte mit 3 Jahren nach einer Virusinfektion am linken Ohr. Damals, in den frühen 1990er-Jahren, steckte die Cochlea-Implantation noch in den Kinderschuhen, und an eine Implantation bei „nur“ einseitiger Ertaubung war schon gar nicht zu denken.

Die einseitige Ertaubung brachte zahlreiche Einschränkungen für Veronikas Alltag mit sich. Einige der Beispiele: kein Richtungshören, keine Geräuschlokalisation und damit Gefahren im Straßenverkehr, Schwierigkeiten beim Sprachverstehen in Störlärm, aber auch psychologische Stresssituationen wie Mobbing etwa.

Der Weg zurück in die Welt des (wieder)Hörens

Veronika lernte, den fehlenden Sinneseindruck durch Lippenlesen, Deuten der Körpersprache und andere beeinflussbare Faktoren zu kompensieren. Dennoch „erfordert es viel mehr Kraft, nur mit einem Ohr zu hören statt mit zwei“, erklärt sie.

Als Studentin begann Veronika nach einer Lösung für ihr Hörproblem zu suchen.  Im Klinikum Wels-Grieskirchen wurde sie fündig und 2011 mit einem Cochlea-Implantat (CI) versorgt.

Die Ergotherapeutin lebt mittlerweile mit ihrem Ehemann in der Steiermark und leitet mit ihm gemeinsam die Firma Holzspecht (Armbanduhren aus Holz). Besonders bei ihren beruflichen Tätigkeiten empfindet Veronika das CI als enorme Hilfe.

Mit Hörimplantat Noten zum Leben erwecken

Neben ihren beruflichen Standbeinen ist Veronika begeisterte Pianistin. Vom CI profitierte sie auch musikalisch. „Das Schönste für mich ist es, Noten zum Leben zu erwecken und ihnen ein Gefühl zu verleihen“, erklärt sie. Mit dem CI gelingt ihr das dank ihres nun binauralen Hörens noch besser.

Veronikas Chirurg, Primar Dr. Thomas Keintzel, Vorstand der HNO-Abteilung am Klinikum Wels-Grieskirchen, weiß, dass einseitig ertaubte Patient*innen oft viel mehr leiden als Menschen, deren Gehör allmählich schlechter wird. Vor allem jene, die ihr Gehör plötzlich durch einen Unfall oder eine Erkrankung verloren haben. „Das Sprachverständnis im Lärm ist durch eine einseitige Ertaubung sehr eingeschränkt. Doch besonders für Berufsgruppen, die viel Lärm ausgesetzt sind, etwa in der Schule oder im Kindergarten, ist das Hören in lauter Umgebung und Richtungshören extrem wichtig.“

Ein spannendes Interview mit Dr. Thomas Keintzel über die Versorgung mit Cochlea-Implantaten können Sie auf hearbetter unter den Experteninterviews lesen.

Mit Veronika Kontakt aufnehmen

Betroffene Patient*innen können Veronika auch über das Hörberater-Programm direkt kontaktieren.

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