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Studie: EINSEITIGE ERTAUBUNG: CI ODER CROS-VERSORGUNG?

Studien Kompakt 

Aktuelle wissenschaftliche Studien in aller Kürze 

 

Studie: EINSEITIGE ERTAUBUNG: CI ODER CROS-VERSORGUNG?

 

Kernaussage:

Einseitig ertaubte (SSD) Patienten mit Cochlea-Implantat (CI) erzielen beim Sprachverstehen in Störlärm sowie bei der Schalllokalisation signifikant bessere Ergebnisse als einseitig ertaubte Patienten mit CROS-Versorgung. Dies kann durch die Wiederherstellung eines binauralen Höreindrucks mit dem CI erklärt werden kann, der sich zusätzlich positiv auf die Lebensqualität der einseitig ertaubten Patienten auswirkt.

Hintergrund:

Einseitig ertaubte Patienten haben aufgrund des fehlenden binauralen Signals Probleme, Sprache im Störschall zu verstehen und Schallquellen zu orten. Dies hat negative Auswirkungen auf die Lebensqualität.

Die Studie vergleicht die Ergebnisse der beiden Problemfelder nach einer Versorgung mit CI bzw. einem CROS-Gerät.

Methode:

  • Retrospektive Studie an 87 SSD-Patienten.
  • 33 Patienten entschieden sich für CROS-Hörgeräte
  • 17 Patienten entschieden sich für CI
  • 37 Patienten entschieden sich gegen eine Behandlung
  • Prä- und postoperative Sprachverständnistests im Freifeld
  • Prä- und postoperative Schalllokalisierung in reflexionsarmem Raum mit 9 Lautsprechern von vorne zum besseren Ohr
  • Subjektive Fragebogen zu Hörbeeinträchtigung (HHIA), Nutzen von Hörhilfen (APHAB) und funktionellem Gesundheitszustand und Wohlbefinden (SF-36v2 Health Survey)

Ergebnisse:

  • Vor der Versorgung waren zwischen den drei Gruppen (CI, CROS, unversorgt) keine signifikanten Unterschiede beim Sprachverstehen im Störschall sowie bei der Schalllokalisierung zu erkennen.
  • Nach der Versorgung zeigte die CI Gruppe signifikante Verbesserungen bei der Schallortung im Vergleich zur Ausgangslage sowie verglichen mit der CROS und der unversorgten Patientengruppe.
  • Das Sprachverständnis im Störlärm verbesserte sich 12 Monate nach der Versorgung signifikant für die CI Gruppe, während sich bei der CROS Gruppe keine Verbesserung zeigte.
  • Bei der subjektiven Einschätzung des funktionellen Gesundheitszustands und Wohlbefindens gab die CI-Gruppe signifikante Verbesserungen an, im Gegensatz zur CROS bzw. der unversorgten Gruppe.
  • Das CI kann zusätzlich bei einseitig Ertaubten den Tinnitus im betroffenen Ohr signifikant reduzieren, wodurch sich ein weiterer positiver Effekt auf die subjektive Lebensqualität ergibt.

Link zum Open-Access-Artikel: Speech Perception in Noise and Sound Localization for Cochlear Implant With Single-Sided Deafness Compared With Contralateral Routing of Signal Hearing Aids – PubMed (nih.gov)

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