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Dr. Sprinzl

Die beste Sprachtherapeutin für ein Kind mit Hörverlust

Experteninterview

Lesedauer: 2 Minuten

Univ. Prof. Dr. Georg Sprinzl, Primar der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum St. Pölten, spricht über die idealen Voraussetzungen für gute Hörergebnisse bei hochgradig schwerhörigen Kindern.

Das gesamte Interview können Sie sich hier als Video ansehen. 

HB: Wann sollten Babys implantiert werden?

GS: Es ist wichtig, kongenital ertaubte Kinder möglichst früh zu implantieren. Damit erleichtert man ihnen die Habilitation und schafft die Voraussetzungen für die besten Hörergebnisse.

In St. Pölten bemühen wir uns, Kinder zwischen dem 9. und 12. Lebensmonat zu implantieren. In dieser kritischen Entwicklungsphase können die Babys normalerweise ihren Kopf schon selbst kontrollieren und wiegen etwa 10 kg, sind also robust.

HB: Welche Unterstützung können Sie Eltern bieten?

GS: Die Diagnose eines hochgradigen Hörverlusts ist für Eltern immer ein Schock. Unser Team tut alles, um sie bestmöglich aufzufangen und ihnen zu zeigen, dass wir mittlerweile sehr gute Möglichkeiten haben,  um schwerhörige Kinder in die hörende Welt zu integrieren. Die guten Ergebnisse von früh implantierten Kindern mit Cochlea-Implantaten belegen das wissenschaftlich. Man sieht teilweise kaum Unterschiede zu Kindern mit gesundem Gehör.

HB: Mit welchen Untersuchungen für ihr Kind müssen Eltern rechnen?

GS: Zuerst gilt es, die Diagnose hundertprozentig abzusichern, um nicht ein doch hörendes Kind zu versorgen. Wir führen dazu zwei objektive Hörprüfungen in Narkose durch. Im Zuge dessen machen wir auch eine Kernspintomographie, um die Anatomie des Kindes, inklusive der zentralen Hörbahnen, darzustellen.

HB: Welche Rolle spielen die Eltern im CI-Prozess?

GS: Die Hörergebnisse eines Kindes hängen zu einem wesentlichen Teil von der Betreuung durch die Eltern ab. Die beste Sprachtherapeutin eines Kindes ist die Mutter. Die frühe Implantation der Kinder, schon im ersten Lebensjahr, bedeutet, dass uns die Eltern ihr Vertrauen schenken müssen. Wenn ich später sehe, wie gut die Kinder kommunizieren können, manche sogar mehrsprachig, ist das sehr berührend und bestätigt mich in meiner Arbeit.

Mutmacher für Eltern in Österreich: Hörberater sind Eltern von Kindern mit Cochlea-Implantaten, die ihre Erfahrungen gern teilen und direkt kontaktiert werden können: Eltern Archives – Leben mit hoerverlust.at

Erfahren Sie Im zweiten Teil unseres Experteninterviews, wie wichtig niedergelassene HNOs im Cochlea-Implantationsprozess von Kindern sind.

Das gesamte Videointerview mit Primar Dr. Georg Sprinzl können Sie hier ansehen.

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