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World Hearing Day 2023: “Hörgesundheit für alle!”

Allgemein

Prävention und gute Versorgung des Hörverlustes für alle. Der „World Hearing Day“ am 3. März ruft zum Handeln auf. Sie als Expert*in für Hörgesundheit können mithelfen. Wie? Die WHO gibt Tipps.

Nach Angaben der WHO leben derzeit etwa 1,5 Milliarden Menschen weltweit mit einem Hörverlust.[1] [2] Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Betroffenen weiter zunimmt. Im Jahre 2050 könnten es bereits 2,5 Milliarden Menschen sein.[1] [2] Laut WHO ist unbehandelter Hörverlust global gesehen die dritthäufigste Ursache für ein Leben mit einer Beeinträchtigung.[1] Mehr Bewusstsein für Prävention, Früherkennung und Therapie von Hörverlust ist also dringend gefragt.

Quelle: WHO[2]

 

Gemeinsam stärker sensibilieren 

Genau dafür setzt sich der von der WHO ins Leben gerufene „World Hearing Day“ ein. Jährlich am 3. März engagieren sich Menschen auf der ganzen Welt, um Politik und Gesellschaft auf die große Bedeutung der Hörgesundheit aufmerksam zu machen und für eine bessere Versorgung einzustehen. Das diesjährige Motto “Hörgesundheit für alle! Lassen wir es Wirklichkeit werden“ soll der Forderung Ausdruck verleihen, jedem Menschen – egal ob jung oder alt – einen adäquaten Zugang zu hörgesundheitlicher Vorsorge und Therapie zu ermöglichen. Hierzu zählen neben regelmäßigen Hörtests eine frühzeitige Diagnose und Versorgung bei Hörproblemen. Die primäre Gesundheitsversorgung kann über 60 % des Bedarfs an Leistungen zur Hörvorsorge decken.[1] [3] 

 

Hörverlust kennt kein Alter 

Neugeborenen-Screenings, die inzwischen in vielen Staaten Programm sind, haben bereits zu einer früheren Behandlung bzw. Versorgung mit Hörlösungen beigetragen. Studien belegen, dass Kinder, die mit einem schweren bis hochgradigen Hörverlust geboren werden, am meisten profitieren, wenn sie bereits im ersten Lebensjahr ein Cochlea-Implantat erhalten.[4] Mehr dazu erfahren Sie hier 

Die WHO warnt zudem davor, dass mehr als eine Milliarde junger Menschen Gefahr läuft, schwerhörig zu werden, weil sie sich in ihrer Freizeit hörschädigendem Lärm aussetzen.[1] Eine kürzlich veröffentlichte Studie untermauert diese Aussage.[5] Demnach riskiert schätzungsweise etwa die Hälfte der 12- bis 35-Jährigen eine dauerhafte Schädigung ihres Gehörs durch lautes Hören von Musik oder den Besuch von zu lauten Clubs und Konzerten.[5] Daraus lassen sich zwei Schlüsse ziehen. Zum einen ist vor diesem Hintergrund dringend anzuraten, schon bei jungen Leuten auf erste Anzeichen eines Hörverlustes zu achten. Zum anderen verdeutlichen die Daten aber auch den enormen Bedarf an Aufklärung zu gesundem Hören und der Vermeidung von Hörschäden in dieser Altersgruppe. Denn die Studie weist darauf hin, dass das potenziell hörschädigende Verhalten meist aus Unwissenheit geschieht.[5] Der „World Hearing Day“ soll dazu beitragen, die Kenntnisse über Hörgesundheit zu verbessern. Die WHO hat dazu spezielle Aufklärungsmaterialien angefertigt, die Sie hier downloaden können.  

Quelle: WHO

 

Helfen Sie mit – schaffen Sie Awareness! 

Als Fachkraft können Sie dazu beitragen, die Aufklärung zur Hörgesundheit zu verbessern. Liegt es Ihnen am Herzen, sich für die Prävention oder die Früherkennung von Hörverlust zu engagieren? Dann machen Sie doch mit beim „World Hearing Day“!  

WHO

Als praktische Guideline für einen Hörgesundheits-Check-Up bietet die WHO ein spezielles Poster an, das hier als Download erhältlich ist. 

 

Literatur:  

[1] – WHO. (2021). World report on hearing. https://www.who.int/teams/noncommunicable-diseases/sensory-functions-disability-and-rehabilitation/highlighting-priorities-for-ear-and-hearing-care. Letzter Aufruf 15.02.2023.
[2] – WHO. (2021). https://cdn.who.int/media/images/default-source/health-topics/deafness-and-hearing-loss/world-report-on-hearing/world-report-on-hearing—infographic.jpg?sfvrsn=b01f2796_34. Letzter Aufruf 15.02.2023. 

[3] – WHO. (2023). World Hearing Day. https://www.who.int/campaigns/world-hearing-day/2023. Letzter Aufruf 15.02.2023. 

[4] – Naik, A. N., Varadarajan, V. V. & Malhotra, P. S. (2021). Early pediatric Cochlear implantation: An update. Laryngoscope investigative otolaryngology. 6(3), 512–521.  

[5] – Dillard, L. K., Arunda, M. O., Lopez-Perez, L. et al. (2022). Prevalence and global estimates of unsafe listening practices in adolescents and young adults: a systematic review and meta analysis. BMJ Global Health 2022; 7: e010501. Doi: 10.1136/bmjgh-2022-010501