Unbehandelte Schwerhörigkeit: Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft

Nur jede*r dritte Schwerhörige ist in der EU mit einer Hörhilfe versorgt. Ein persönliches Problem Betroffener? Mitnichten! Lesen Sie hier, warum unbehandelter Hörverlust uns alle betrifft.
Knapp 6% der österreichischen Bevölkerung leben mit einem Hörverlust von 35 dB oder mehr. Eine mittelgradige Schwerhörigkeit beeinträchtigt Betroffene bereits in ihrem Alltag. Erschreckend dabei ist, dass mehr als 350.000 Österreicher*innen nichts gegen diesen Hörverlust unternehmen. 4% der Bevölkerung könnten also von einer Hörhilfe profitieren, tun es aber nicht.
Die Zahlen in der EU, aber auch weltweit, sprechen eine ähnliche Sprache. Dabei zeigt der Trend zur Schwerhörigkeit klar nach oben. Die Welt wird zunehmend lauter, ihre Bevölkerung immer älter – ein idealer Nährboden für schlechtes Hören.
Privatangelegenheit?
Das Problem der unbehandelten Schwerhörigkeit ist jedoch bei Weitem kein individuelles, das man isoliert betrachten kann. Denn die Tatsache, dass eine beeinträchtigende Schwerhörigkeit von 35 dB oder mehr Betroffene aus der Arbeitswelt und in die soziale Isolation treibt, hat auch volkswirtschaftlich enorme Auswirkungen.
Zu den individuellen Nachteilen, die eine unbehandelte Schwerhörigkeit mit sich bringt, zählen Nachteile im Berufsleben, ein geringeres Einkommen sowie eine reduzierte Lebensqualität.
Sozioökonomisch betrachtet bedeutet mittelgradige Schwerhörigkeit ohne Behandlung durch Hörhilfen einen Rückgang der Produktivität durch Arbeitslosigkeit und Frühpensionierungen, und geringere Steuereinnahmen bei gleichzeitig höheren Ausgaben für Sozialleistungen und medizinische Versorgung. Die dadurch entstehenden in der gesamten EU Kosten in Milliardenhöhe.
Wirken Sie dieser Entwicklung entgegen!
HNO-Ärzt*innen, Hörgeräteakustiker*innen, Allgemeinmediziner*innen und sämtliche auf diesem Gebiet arbeitende Personen können dieser Entwicklung entgegenwirken.
- Sie sind diejenigen, die ihre Patient*innen über die persönlichen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen von unbehandeltem Hörverlust aufklären können.
- Sie sind diejenigen, die ihre Patient*innen über passende Hörhilfen informieren können, vom Hörgerät bis hin zu Cochlea-Implantaten und anderen Hörimplantat-Lösungen.
- Sie sind diejenigen, die ihre Patient*innen zu regelmäßigen Hörtests einladen können.
Zahlen, Daten, Fakten
Die Studie „Hearing Loss – Numbers and Costs” evaluiert die sozialen und wirtschaftlichen Kosten von Hörverlust unter Aufarbeitung von zahlreichen Publikationen zum Thema.
Lesen Sie hier, wie es in der EU um die Versorgung von Menschen mit Hörverlust steht und welche Konsequenzen eine unbehandelte Schwerhörigkeit für Betroffene und letztlich für die Gesellschaft hat.