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Studie: Eine neue passive Mittelohrprothese mit zentriertem Kugelgelenk: erste Ergebnisse

Studien Kompakt

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Studie: Eine neue passive Mittelohrprothese mit zentriertem Kugelgelenk: erste Ergebnisse

(Bevis N, Effertz T, Beutner D. A Partial Ossicular Replacement Prosthesis with a Concentric Ball Joint in the Headplate. Laryngoscope. 2022 Sep 20. doi: 10.1002/lary.30390. Epub ahead of print. PMID: 36125256.)

 

Kernaussage:

Ein neues passives Mittelohrimplantat (PMEI) mit Kugelgelenk, das von den Autoren in Zusammenarbeit mit MED-EL entwickelt wurde,

  • überträgt Schall effektiv,
  • erleichtert das chirurgische Handling,
  • verbessert die intraoperative Sichtbarkeit der anatomischen Strukturen
  • reagiert flexibel auf Druckveränderungen im Mittelohr und
  • behält guten Kontakt mit der umgebenden Anatomie.

Diese neue passive Mittelohrprothese bietet somit ideale Voraussetzungen für stabile Hörleistungen.

Hintergrund:

Passive Mittelohrprothesen zur Ossikelrekonstruktion sind seit langem etabliert. Die meisten aktuell gängigen Prothesen am Markt sind jedoch starr und können bei Druckveränderungen dislozieren oder protrudieren und dadurch den Hörerfolg schmälern.

Ein neu entwickeltes passives Mittelohrimplantat mit einem konzentrischen Kugelgelenk in der Kopfplatte soll sich flexibler an Druckveränderungen anpassen und dadurch Verschiebungen vermeiden und eine konstant gute Hörleistung ermöglichen. Außerdem soll diese neue Prothese das chirurgische Handling erleichtern.

Methode:

An sechs menschlichen Felsenbeinpräparaten verglichen die Autoren jeweils drei konventionelle, starre Prothesen mit drei neuen Kugelgelenksprothesen. Plötzliche Druckschwankungen wurden simuliert, ebenso wurde die Starrheit beider Prothesenarten geprüft.

Ergebnisse:

Die Kugelgelenksprothese passte sich den Trommelfellbewegungen flexibel an und behielt stets den Kontakt mit der umgebenden Anatomie, was bei der starren Prothese nicht der Fall war.

Die durchgeführten Experimente zur Schallübertragung ergaben keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Prothesenarten.

Beim chirurgischen Handling schnitt die neue Prothese besser ab. Entscheidend dafür waren die Flexibilität der Kopfplatte, die bessere Sichtbarkeit des Stapes und die besseren Kopplungsmöglichkeiten.

 

Link zum Open Access Artikel: A Partial Ossicular Replacement Prosthesis With a Concentric Ball Joint in the Headplate – Bevis – The Laryngoscope – Wiley Online Library

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