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Studie: Aktuelle Entwicklungen in der Cochlea-Implantat Versorgung

Studien Kompakt 

Aktuelle wissenschaftliche Studien in aller Kürze 

 

Studie: Aktuelle Entwicklungen in der Cochlea-Implantat Versorgung

(Originaltitel: Aktuelle Trends und Entwicklungen bei der Cochlea-Implantat-Versorgung. Müller J et al. Sprache · Stimme · Gehör 2024; 48: 22–31)

 

Kernaussage:

Die Indikationen für die Cochlea-Implantat-Versorgung werden laufend erweitert und umfassen mittlerweile neben der bilateralen und bimodalen CI-Versorgung die Implantation bei noch vorhandenem Restgehör und bei einseitiger Ertaubung.

Der Trend geht stark in Richtung Individualisierung bei der präoperativen Planung, der Elektrodenauswahl und der anatomiebasierten Anpassung, mit dem Ziel, eine optimale und möglichst natürliche Hörleistung mit CI zu erreichen und vorhandenes Restgehör weitgehend zu erhalten.

Hintergrund:

Cochlea-Implantate sind aus der modernen Hörrehabilitation für Menschen mit schwerem bis hochgradigem sensorineuralen Hörverlust nicht mehr wegzudenken. Aufgrund der erzielbaren Hörerfolge im Vergleich zu konventionellen Hörgeräten wurden die Indikationen für die Cochlea-Implantat-Versorgung laufend erweitert. Davon profitieren immer mehr Patient*innen.

Ergebnisse:

Entwicklungen für einen langfristigen Restgehörerhalt sowie ein verbessertes Sprachverstehen, die immer häufiger Anwendung im klinischen Alltag finden:

  • Präoperative Diagnostik
    • Verbesserte präoperative Bildgebung (CT, MRT) und Spezialsoftware zur präzisen Vermessung der Cochlea
    • Individuelle Auswahl der CI-Elektrode auf Basis der präoperativen Diagnostik
  • Intraoperativ
    • Schonende Operationstechniken für alle CI-Patient*innen
    • möglichst langsame und gleichmäßige Einführung der Elektrode mit robotergestützten Insertionshilfen
    • Robotergestützte Chirurgie
  • Postoperativ
    • Individuelle, anatomiebasierte CI-Anpassung für eine verbesserte Frequenz-Orts-Zuordnung
    • Telerehabilitation
  • Weitere Entwicklungen, an denen derzeit geforscht wird:
    • Intraoperatives cochleäres Monitoring während der Elektrodeninsertion zur Überwachung des Restgehörs
    • Medikamentenabgebende Elektrodenträger zum längerfristigen postoperativen Restgehörerhalt
    • Vollimplantierbares Cochlea-Implantat (TICI): derzeit in Machbarkeitsstudien mit vielversprechenden Ergebnissen

Das Abstract zum Paper finden Sie hier: Thieme E-Journals – Sprache · Stimme · Gehör / Abstract

 

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