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Passive Mittelohrimplantate bei Schallleitungshörverlust 

Allgemein

Neue passive Mittelohrimplantate (PMEI) bringen Vorteile für Patient*innen und Chirurg*innen. Dank des optimierten Designs lassen sie sich ideal auf die individuelle anatomische Situation anpassen.

PMEI gelten bei vielen Erkrankungen des Mittelohrs als erste Intervention zur Wiederherstellung der Hörleistung.[1] Sie bestehen aus Titan und sind sowohl leicht als auch extrem stabil, um eine optimale Schallleitung zum ovalen Fenster und in das Innenohr zu gewährleisten. Je nach Indikation stehen dabei zwei verschiedene Prothesenarten zur Verfügung. Mit Tympanoplastik-Prothesen kann bei Cholesteatomen und anderen Ohrerkrankungen, die zur Zerstörung der Ossikelkette führen, das Mittelohr rekonstruiert werden. Je nach Art und Umfang der Schädigung kommen Teil- oder Vollprothesen zum Einsatz. Bei der Otosklerose dagegen finden in erster Linie Stapesplastiken Anwendung, mit denen die Blockierung des verknöcherten Steigbügels behoben werden kann. Dabei wird die Prothese in ein kleines Loch in der Steigbügelfußplatte eingeführt und regt durch seine Bewegungen die Weiterleitung der Schallinformationen direkt an die Flüssigkeit im Innenohr an. 

PMEI

PMEI – eines für’s ganze Leben 

Ein Vorteil der PMEI gegenüber aktiven Mittelohrimplantaten besteht darin, dass sie unabhängig vom Alter eingesetzt werden können. Das Mittelohr ist bereits nach der Geburt vollständig ausgebildet und wächst nicht mehr weiter, ist jedoch bei jedem Menschen unterschiedlich groß. Daher gibt es passive Prothesen nicht nur in unterschiedlichen Designs, sondern auch in verschiedenen Längen.  

PMEI

Zum PMEI-Portfolio von MED-EL gehören elf anpassbare Prothesenvarianten, die in verschiedenen Größen zur Auswahl stehen. Sie erlauben es, sowohl auf anatomische Gegebenheiten als auch auf chirurgische Präferenzen individuell einzugehen. Drei der elf Implantate weisen ganz besondere – am Markt einzigartige – Eigenschaften auf.[2] Eine stufenlose Längenverstellung zur flexiblen anatomischen Anpassung, ein Kugelgelenk zur Kopplung an den Stapes sowie eine breitere Bandschlaufe dienen nicht nur der besseren Anpassung an die individuelle anatomische Situation, sie vereinfachen auch die Operation – Vorteile, die sich in der Wundheilung und vor allem bei den Hörresultaten fortsetzen. Details zu den Besonderheiten dieser PMEIs und was führende HNO-Experten dazu sagen, erfahren Sie hier. 

Nähere Informationen über das gesamte PMEI-Portfolio von MED-EL und deren Einsatzbereiche bietet Ihnen dieses Video. 

Welche Patient*innen sind für ein PMEI geeignet? Was sollte bei der Nachsorge beachtet werden? Lesen Sie dazu das Interview mit dem Chirurgen Dr. Oidtmann vom Katholischen Marienkrankenhaus in Hamburg. 

 

Literatur: 

[1] – Beutner, D., Hüttenbrink, K.B. (2011). Passive and active middle ear implants. GMS Curr Top Otorhinolaryngol Head Neck Surg., 8, Doc09.  

[2] – Bevis, N., Effertz, T., Beutner, D. (2022). A partial ossicular replacement prosthesis with a concentric ball joint in the headplate. The Laryngoscope. ePub: 20. September. DOI: 10.1002/lary.30390. 

 

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