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Kinderärztin mit Kind und Mutter

Cochlea-Implantate bei Kindern: frühe Versorgung ist wichtig

Allgemein

Je früher Kinder eine passenden Hörlösung erhalten, desto besser ist ihr Nutzen. Das gilt besonders für jene, die ein Cochlea-Implantat benötigen.

Neugeborenen-Hörscreening ist essenziell

Neugeborenen-Hörscreenings haben die Früherkennungsrate von angeborenen Hörstörungen stark steigen lassen. Das universelle Neugeborenen-Hörscreening (NHS) wurde von der Österreichischen HNO-Gesellschaft bereits 1995 beschlossen, im Jahr 2003 wurde es im Mutter-Kind-Pass verankert.

Die Früherkennung von Hörproblemen durch diese Screenings, die bereits in vielen Staaten Programm sind, führt auch zu einer früheren Behandlung bzw. Versorgung mit Hörhilfen.

Gerade bei Kindern, die mit schweren bis hochgradigen Hörstörungen geboren werden, ist eine frühzeitige Versorgung mit Cochlea-Implantaten (CI) wichtig. Der Nutzen ist am größten, wenn betroffene Kinder im ersten Lebensjahr ein CI erhalten. Das Gehirn ist in dieser Phase noch extrem plastisch, lernbereit, und die Kinder lernen sehr schnell, mit dem CI zu hören und zu sprechen. Zahlreiche Studien belegen diese Erkenntnis.

Kleiner, schneller, besser

Die kontinuierliche Verbesserung der Cochlea-Implantat-Systeme sowie der Operationstechniken ermöglichen heutzutage weitaus schonendere chirurgische Eingriffe als noch vor 15 Jahren. Minimal-invasive Implantationen sind die Norm. Einfachere Befestigungen des Implantats und technische OP-Unterstützung, etwa das Facialis-Monitoring, machen die Narkosen kürzer und die Operationen sicherer.

Babys, deren Hörscreenings wiederholt auf eine Schwerhörigkeit hinweisen, probieren vor der Cochlea-Implantation oft ein Hörgerät. Bringt dieses keinen Nutzen und sprechen keine anderen gesundheitlichen Gründe dagegen, kann ein gesundes Baby in einer Operation simultan mit zwei Cochlea-Implantaten versorgt werden. In Österreich ist diese Vorgehensweise mittlerweile Goldstandard.

Die Chancen auf eine Hörentwicklung, ähnlich jener von normalhörenden Kindern, stehen für früh implantierte Kinder gut. Hör- und Sprachrehabilitation sowie eine regelmäßige Anpassung der Audioprozessoren gelten als Voraussetzung für den Erfolg.

Selbstverständlich ist ein CI auch für Kinder mit progredientem Hörverlust oder Gehörlosigkeit nach Krankheit oder Unfall indiziert. In allen Fällen gilt, die Dauer der Taubheit möglichst kurz zu halten.

Erfahrungsaustausch mit Eltern für Eltern

Wenn Sie in Ihrer Praxis Kinder betreuen, die für ein Cochlea-Implantat in Frage kommen, empfehlen wir den Eltern, mit anderen Eltern in Kontakt zu treten, deren Kinder bereits ein CI verwenden. So können Sie Ihren Patient*innen bzw. deren Eltern viele Ängste nehmen. Hier kann man beratende Eltern direkt kontaktieren.

Haben Sie junge Patient*innen, die anderen Kindern mit Hörverlust mit neuen Ideen helfen möchten? Dann ist unser ideas4ears Erfinderwettbewerb genau das Richtige! Hier erfahren Sie mehr!

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