
Mit ihrem Elektrisch-Akustischen Hörimplantatsystem kann Christiane endlich wieder aktiv an Gesprächen in geselliger Runde teilnehmen.
Christiane machte lange Zeit negative Erfahrungen mit konventionellen Hörgeräten, die für ihren Hochtonsteilabfall kaum etwas nutzten. Als ihre Hörschwellen immer weiter nach unten sanken und sie zunehmend Schwierigkeiten beim Verstehen hatte, begann sie, im Internet nach anderen Lösungen zu suchen.
Bei einer ihrer Recherchen entdeckte sie Cochlea-Implantate. Sie sprach ihren niedergelassenen HNO-Arzt darauf an – der aber noch nie von dieser damals neuartigen Technik gehört hatte. Deshalb verwarf Christiane diese Option zunächst wieder.
Neuer HNO-Arzt hatte Lösung parat
Doch nachdem auch ihre Mutter, die bereits seit Jahrzehnten auf Hörgeräte angewiesen war, zwei CIs implantiert wurden, und Christiane privat und beruflich immer stärker auf Hilfe angewiesen war, nahm sie ihre Suche nach einem Ausweg wieder auf. Christiane wechselte zu einem neuen HNO-Arzt, der sich ausgezeichnet mit Hörimplantaten auskannte und für ihre partielle Taubheit sofort einen Lösungsvorschlag parat hatte: das Elektrisch-Akustische System (EAS) – ein Hörimplantatsystem, das einerseits die tiefen Frequenzen akustisch verstärkt, die Christiane noch hören konnte, also im Grunde wie ein Hörgerät funktioniert. Gleichzeitig beinhaltet das EAS aber auch ein Cochlea-Implantat, das die hohen Frequenzen hörbar macht, die Christiane nicht mehr wahrnehmen konnte. Die optimale Kombination also für eine partielle Taubheit.
Neu gewonnene Lebensqualität
Mittlerweile ist Christiane an beiden Ohren mit einem EAS-System versorgt und rundum zufrieden. Sie besucht wieder klassische Konzerte, die bei hohen Passagen früher wie ein Stummfilm auf sie wirkten. Sie freut sich über die wiedererlangte Unabhängigkeit, den einfacheren Berufsalltag und die lockere Geselligkeit, die sie so vermisste. „Es ging mir früher wie vielen Menschen, deren Gehör beeinträchtigt ist: Beim lustigen Party-Smalltalk habe ich dann gelacht, wenn alle anderen auch gelacht haben. Verstehen konnte ich die Pointe oft nicht wirklich.“ Das sei mit ihrem EAS jetzt anders: sie lacht nun, wenn sie selbst etwas witzig findet. „Und wenn nicht, dann eben nicht“, fügt sie schmunzelnd hinzu.
Kürzere Elektrode erhält das Restgehör
Beim EAS-System wird eine kürzere Implantatelektrode in die Cochlea eingeführt. Diese Elektrode deckt genau jene Frequenzbereiche ab, in der der Hörverlust am stärksten auftritt – bei partieller Taubheit also die hohen Töne. Der apikale Tieftonbereich wird bei dieser Elektrode ausgespart. Das noch vorhandene Restgehör in den tiefen Frequenzen soll damit möglichst gut erhalten bleiben.
Der EAS-Audioprozessor sieht ähnlich aus wie der CI-Prozessor. Allerdings verfügt er noch über eine zusätzliche Komponente zur akustischen Verstärkung der tiefen Frequenzen, die individuell an den Hörverlust der Patient*innen angepasst wird.
Christiane teilt ihre Erfahrungen als Mentorin
Christiane ist mit ihrer beidseitigen EAS-Versorgung überaus zufrieden und teilt mittlerweile ihre Erfahrungen aktiv mit Betroffenen im Hearpeers Mentorenprogramm. Sie möchte Menschen mit Hörverlust negative Erlebnisse ersparen und hofft, dass die Versorgungsmöglichkeiten bei partiellem Hörverlust und Hochtonsteilabfall auch im niedergelassenen Bereich besser bekannt sind.
Haben Sie Patient*innen mit ähnlichen Hörproblemen? Hier finden Sie die Indikationen des EAS-Implantatsystems!
Empfehlen Sie Betroffenen, mit Christiane in Kontakt zu treten, um von ihren Erfahrungen aus erster Hand zu profitieren.