Ein Kompendium gibt Einblick in die Meilensteine aus 30 Jahren Forschungspartnerschaften rund um Cochlea-Implantate. Ein wissenschaftlicher Rückblick auf Kernthemen zum CI.
„Was moderne Cochlea-Implantate leisten, grenzt für viele Menschen an ein Wunder. Doch in Wirklichkeit ist es das Ergebnis wichtiger interdisziplinärer Forschungskollaborationen sowie jahrelanger intensiver, hochspezialisierter Teamarbeit.“
Die Vision wurde Realität
Dr. Ingeborg Hochmair, Gründerin und CEO von MED-EL, weist mit ihren Worten auf die Bedeutung translationaler Forschung hin. Sie hatte gemeinsam mit ihrem Mann Erwin bereits in den 1970er Jahren die Vision, mit Cochlea-Implantaten Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden.
Dass diese Vision einige Jahre später Realität und das Cochlea-Implantat zum Erfolgsprodukt wurde, liegt auch an der intensiven translationalen Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung, Mediziner:innen, Klinikteams, Patient:innen und MED-EL. Galt eine Cochlea-Implantation vor 30 Jahren noch als experimenteller Eingriff, so wird sie heute als Goldstandard, als Routineeingriff bei der Behandlung von schweren bis hochgradigen Hörstörungen angesehen.
Einzigartige Zusammenarbeit
Erweiterte Indikationen, neue Behandlungs- und Operationsmethoden, regelmäßige technologische Produktinnovationen und mit ihnen eine bessere Lebensqualität für Menschen mit Hörverlust sind das Ergebnis der Zusammenarbeit mit rund 200 externen wissenschaftlichen Kooperationspartner:innen in den vergangenen 30 Jahren.
Die im März 2021 erschienene Publikation „Thirty Years of Translational Research Behind MED-EL“ würdigt die zahlreichen Ergebnisse dieser langjährigen weltweiten Partnerschaften. Themen wie etwa die bilaterale Cochlea-Implantation, EAS, die einseitige Ertaubung oder Spezialelektroden bei cochleären Anomalien werden wissenschaftlich abgehandelt und deren Entwicklung, von der Idee bis zur Marktreife, beleuchtet.
Das Kompendium, das auch als Supplement von Acta Oto-Laryngolgoica erschien, soll Wissenschaftler:innen von heute und morgen als Inspiration für ihre Forschungsarbeit dienen.
Es ist als kostenfreies Download unter https://www.tandfonline.com/toc/ioto20/141/sup1?nav=tocList abrufbar.